zurück zu "Veranstaltungen"
 

HAMBURG

In Kooperation mit pro:fem e.V.

 

Mehr als eine Frauenfrage

Eine Podiumsdiskussion zur Vereinbarkeit von Privatleben & Berufstätigkeit

 

Hamburg, 31. Oktober 2008

Seit geraumer Zeit wird auch auf politischer Ebene diskutiert, wie „Familie und Beruf besser vereinbart“ werden können. Auffällig dabei ist, dass die Debatte weitgehend auf die Frage verengt wird, wie Frauen das Problem lösen, Kinderwunsch und Karrierewunsch unter einen Hut zu bringen, und ob sowie ggf. was der Staat diesbezüglich für sie tun sollte. Wir wollen uns mit den spannenden Fragen befassen, die dabei oft ausgeblendet werden:

Das Modell der Hausfrau und Mutter, die höchstens in geringstem Umfange und in Teilzeit erwerbstätig ist, scheint ausgedient zu haben. Anne Lenze fragt kritisch: Sind neue Vereinbarkeitsmodelle ein bahnbrechender frauenpolitischer Fortschritt oder nur die Übertragung kapitalistischer Grundsätze auf den letzten geschützten Bereich – die Familie?

Die Offensive der Bundesregierung in Sachen Kinderbetreuung wird von einigen als staatliche Einmischung in den privaten Bereich skandalisiert. Maria Wersig geht der dabei gern unterschlagenen Frage nach, wie sehr unser privates Zusammenleben schon derzeit durch staatliche und rechtliche Steuerungsmodelle bestimmt wird. Welche Lebensformen werden privilegiert und warum?

Gehen auch Mütter arbeiten, wird es nicht nur auf dem Arbeitsmarkt eng, sondern auch in den privaten Haushalten. Maria Rerrich hakt nach: Wenn das alte Modell der privaten geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung abgelöst werden soll, wer erbringt dann die Fürsorge- und Hausarbeit – Tagesmütter oder osteuropäische Haushaltshilfen?  Wie steht es um die Arbeitsteilung in Haushalten und Familien in Deutschland?

Wenn es um Vereinbarkeit geht, scheint es nur um Kinderbetreuung und die privaten Probleme berufstätiger Mütter zu gehen. Jutta Meyer-Siebert gibt der Irritation Raum, warum immer nur die Rede von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist. Warum sind das in der öffentlichen Wahrnehmung nur Frauenfragen? Wie soll ein gutes Leben – für Männer und Frauen – aussehen, in dem nicht nur die Erwerbstätigkeit unsere ganze Lebenszeit bestimmt?

 

Es diskutieren:

Dipl. jur. Maria Wersig, Fachreferentin für Familienpolitik, Lebensweisen & Gleichstellungspolitik im Deutschen Bundestag

Dr. jur. Anne Lenze, Professorin für Soziale Arbeit an der Universität Darmstadt

Dr. rer. pol. Maria S. Rerrich, Professorin für Soziologie an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München, Autorin des Buches „Die ganze Welt zu Hause. Cosmobile Putzfrauen in privaten Haushalten“

Dipl. Psych. Jutta Meyer-Siebert, Psychologin und Lehrbeauftragte an der Universität Hannover, Mitglied der Frauenredaktion „Das Argument“

 

Ort: Café kunstnah, Große Bergstraße 152,  22767 Hamburg

Zeitpunkt: 31.Oktober 2008, 19.00 Uhr

 

Die Veranstaltung ist offen für Frauen und Männer.

Kinder sind willkommen.

 

© Copyright